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Verein für Fledermausschutz der Region Basel

Fledermausquartier am Haus?

Von den rund 30 einheimischen Fledermausarten kann die Mehrzahl an oder in Gebäuden vorkommen. Im Folgenden finden Sie einige grundlegende Fakten zu den flatterhaften Untermietern.

 

 

 

 

Warum? Als nachtaktive Tiere brauchen Fledermäuse ein vor Wetter und Räubern geschütztes Versteck, in welchem sie den Tag verbringen können.

Wann? Fledermäuse können das ganze Jahr über an Gebäuden vorkommen. In Dachstöcken sind sie allerdings nur von Frühling bis Herbst anzutreffen. Am Auffallendsten sind die Aufzuchtskolonien im Sommer.

Wo? Besiedelt wird neben Dachstöcken eine Vielzahl von Spalten an Fassaden und im Zwischendach. Beispiele von Spalten an Fassaden sind Fensterläden, Rollladenkästen und Ritzen unter Streichbalken.

Wie viele? Das ist sehr unterschiedlich! Fledermausmännchen sind Einzelgänger. Die Weibchen ziehen ihr Junges jeweils in Gruppen auf. Diese Aufzuchtsquartiere nennt man Wochenstuben. Je nach Art umfasst eine Wochenstube unterschiedlich viele Tiere… Auch im Winter sind vermutlich mehrere Tiere anwesend.

Wie lange? Eine Wochenstube bleibt in der Regel nur wenige Wochen im gleichen Quartier.

Gefährlich? Nein! Fledermäuse stellen weder für Ihr Haus noch für Sie eine Bedrohung dar. Die Tiere bringen weder Nistmaterial in ihr Haus, noch nagen sie z.B. Isolationsmaterial an. Ausserdem suchen die scheuen Tiere weder zu Ihnen noch zu Ihren Haustieren den Kontakt.

Nützlich? Ja! Als Insektenfresser fressen Ihnen Ihre Untermieter gerne die lästigen Stechmücken weg… Und: Der Kot, den Ihnen Ihre Mitbewohner hinterlassen, ist ein guter und in anderen Ländern heiss begehrter Gartendünger.

Was tun? Gerne können Sie uns Ihr Fledermausquartier melden. Wir sind froh um möglichst viele Angaben zur Verbreitung der heimlichen, geschützten und oft auch bedrohten Fledermausarten! Sie können „Ihre Fledermäuse“ auch beim Eindunkeln dabei beobachten, wie sie sich auf den Weg ins Jagdgebiet machen. Besonders mit Kindern ist dies immer wieder ein tolles Naturerlebnis.

 

Quartiertypen:

Die verschiedenen Fledermausarten bevorzugen unterschiedliche Quartiertypen. Im Jahresverlauf werden die Quartiere auch mehrfach gewechselt. Die Tiere bleiben in der Regel also immer nur für eine begrenzte Zeit in einem bekannten Quartier. Man unterscheidet die Fledermausquartiere nach ihrer Funktion. Es gibt Zwischenquartiere, welche oft nur kurz in der Zeit ausserhalb der Jungenaufzucht besetzt werden. Diese Zwischenquartiere werden als „Übergangslösungen“ im Frühling und Herbst von wenigen Tieren besiedelt. Im Sommer besiedeln die Weibchen mit ihren Jungtieren sogenannte Wochenstuben für die Dauer von einigen Wochen. Männchen leben oft einzeln. Im Winter werden Winterquartiere aufgesucht, welche sich oft unterirdisch in Höhlen und Stollen finden. Aber auch in Baumhöhlen, Fassadenspalten oder in Holzbeigen können Fledermäuse überwintern.

Weiter unterscheidet man Quartiere nach ihrer „Beschaffenheit“. Hier kennen wir je nach Fledermausart Baumhöhlenquartiere, Spaltenquartiere an Bäumen oder Gebäuden (z.B. Zwischendach, Rollladenkasten, hinter Fensterläden oder unter Streichbalken) und Höhlenquartiere. Im Sommer handelt es sich bei diesen Höhlenquartieren meist um warme Dachstühle, im Winter um Natursteinhöhlen.

Ängste und Sorgen:

Fledermäuse sind nützliche, harmlose und oft auch ziemlich heimliche Untermieter für eine begrenzte Zeit, welche keine Schäden an Ihrem Haus verursachen. Fledermäuse sind gesetzlich geschützte Tiere und es ist verboten, die Tiere zu stören, zu töten oder ihre Quartiere zu zerstören. Sie können die Tiere problemlos bei sich am Haus wohnen lassen und sich darüber freuen, dass bei Ihnen ein Stückchen Natur einen Platz gefunden hat. Nach chinesischem Volksglauben bringen Fledermäuse Glück ins Haus – und das kann man ja immer gut gebrauchen.

Es soll aber nicht verschwiegen werden, dass dort, wo Mensch und Tier auf engem Raum zusammen leben auch Probleme, auftreten können. Oft lassen sich diese mit etwas Toleranz oder kleineren Änderungen lösen. Im Folgenden finden Sie einige Lösungsansätze für ein harmonisches Zusammenleben mit den bedrohten und geschützten Jägern der Nacht.

Kot: Kot fällt vor Allem vor dem Quartiereingang und bei Höhlenquartieren (ink. Dachstöcke) im Quartier selbst an. Fledermauskot ist gesundheitlich unbedenklich und sehr trocken. Er kann mit einem Besen gut aufgewischt werden, ist ein hervorragender Pflanzendünger und kann dementsprechend in einem Pflanzenbeet ausgestreut werden. Ihre Pflanzen werden sich freuen!

Möglich ist es auch, ein Kotbrettchen unterhalb des Quartiereinfluges zu montieren. Dies macht dann Sinn, wenn der Kot z.B. direkt auf den Gartensitzplatz oder Ähnliches fällt. Das Kotbrettchen sollte mindesten 1m unterhalb der Quartieröffnung angebracht werden. Die Breite kann zwischen 20 und 50 cm gewählt werden.

Im Dachstock kann eine Plastikplane am Boden ausgelegt werden, welche den anfallenden Kot auffängt. Bei Abwesenheit der Tiere kann diese abgewischt oder ausgetauscht werden.

 

 

Irrflieger im Innenraum: Selten kann es passieren, dass sich eine Fledermaus in einen Innenraum verfliegt. Nun heisst es Ruhe bewahren. Je mehr man versucht, der Fledermaus durch „Weg versperren“, den Ausgang zu zeigen, desto gestresster wird sie sein. Und eine Fledermaus in Panik findet den Weg nach Draussen nicht… Deswegen: Am besten die Zimmertüre schliessen, sodass die Fledermaus nicht in andere Räume fliegt. Anschliessend das Licht löschen und die Fenster öffnen. Normalerweise findet das Tier nach kurzer Zeit den Weg in die Freiheit.

Tagsüber sollte man eine Fledermaus mit Handschuhen vorsichtig in eine Notfallschachtel (siehe „Findlinge“) legen und Abends beim Eindunkeln frei lassen.

Irrflieger kann man ganz verhindern, indem ein Fliegengitter installiert wird. Dies macht dann Sinn, wenn mehrfach Irrflieger vorkommen oder sich der Quartierausflug nahe bei einem nachts geöffneten Fenster befindet.

Angst: Auch wenn Fledermäuse für Sie vielleicht etwas ungewohnt wirken oder sie sich wegen der vermeintlich lautlosen Fliegern erschrecken – Angst brauchen Sie vor den kleinen Tierchen nicht zu haben! Eine Fledermaus wird Sie weder anfliegen noch beissen, solange Sie sie nicht anfassen (und dann tut sie es auch nur aus Angst!). Die sich von Blut ernährenden Vampirfledermäuse gibt es übrigens nur in Süd- und Mittelamerika, unsere Fledermausarten ernähren sich alle von Insekten…

Krankheiten: Die Gefahr der Übertragung von Krankheiten durch die Fledermäuse auf Sie oder Ihre Haustiere besteht nicht, sofern Sie die Tiere nicht anfassen. Wie bei jedem Wildtier sollten aufgefundene Tiere allerdings immer mit Handschuhen angefasst werden! Denn im direkten Kontakt wird ein verängstigtes Tier aus Abwehr versuchen, zu beissen. Der Kot von Fledermäusen ist nicht gesundheitsschädigend.

Renovation: Wenn Sie Fledermäuse bei sich am Haus haben und eine Renovation geplant ist, empfiehlt es sich, frühzeitig mit dem/der Kantonalen Fledermausschutzbeauftragten (HIER KLICKEN) Kontakt aufzunehmen und die Situation zu besprechen. Optimal ist es, eine geplante Renovation ein Jahr im Voraus zu besprechen, damit es sicher nicht zu Verzögerungen während den Arbeiten kommt. Generell gilt, dass eine Renovation am besten während der Abwesenheit der Tiere (meist Spätherbst oder Winter) durchgeführt wird. Besonders problematisch sind Arbeiten während der Zeit der Aufzucht der Jungtiere von Mitte Mai bis Mitte August.

Ist ein Fledermausquartier durch eine Renovation gefährdet, kann mit guter Planung evt. eine Teilerhaltung des Quartiers realisiert werden. Ansonsten ist das Anbieten eines Ersatzquartiers an geeigneter Stelle angebracht.

 

Über uns

Über uns

Wir setzen uns für die sympathischen Flattertiere ein!

pro Chiroptera, ein 1988 in Basel gegründeter Verein setzt sich für den Fledermausschutz ein. Weil Fledermäuse oft ihr Tagesquartier in nächster Nähe des Menschen haben, ist es wichtig, auf ihre speziellen Lebensbedürfnisse aufmerksam zu machen.

Sekretariat: Pascale Hutter

Email

Fledermausnottelefon der gesamten Deutschschweiz:

079 330 60 60

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